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AFRIKAMERA 2020

Urban Africa, Urban Movies:
Politics & Revolution

Online Edition

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Die Gesellschaften Afrikas befinden sich im Wandel. In Nordafrika wie in verschiedenen subsaharischen Metropolen sind zivilgesellschaftlich getragene Protestbewegungen entstanden, die gegen die politischen Umstände in ihren Ländern aufbegehren.

Bewegungen wie die „Revolution of Smile“ in Algier, „Y en a marre“ in Dakar / Senegal, „Balai citoyen“ in Ouagadougou / Burkina Faso, die „Lucha“ in Kinshasa / Demokratische Republik Kongo oder auch die aktuellen Proteste in Nigeria – die Protestbewegungen gegen korrupte und autoritäre Regime werden wesentlich von Künstler*innen mitgetragen.
Musiker*innen, Komiker*innen, Dramaturg*innen, Dichter*innen, Poet*innen, Videokünstler*innen und Regisseur*innen bedienen sich künstlerischer Ausdrucksformen, um ihr bürgerschaftliches Engagement zu zeigen und Gesellschaften zu verändern. Hand in Hand mit der urbanen Jugend der Städte, sind sie Träger*innen gesellschaftlichen Wandels und ein wesentlicher Motor für zunehmende Widerstände gegen korrupte und autoritäre Regime. Dabei kommt vor allem dem urbanen, digitalen Kino unabhängiger afrikanischer Filmemacher*innen eine wichtige Funktion als gesellschaftlicher Seismograph zu.

AFRIKAMERA 2020: Urban Africa, Urban Movies: Politics & Revolution präsentiert eine Auswahl aktueller wie historischer Spiel- und Dokumentarfilme zu gesellschaftlichen Umbrüchen und kolonialer Aufarbeitung auf dem Kontinent anlässlich des 60. Jahrestages der Unabhängigkeit zahlreicher afrikanischer Staaten in diesem Jahr. Das Programm bildet zugleich den Auftakt eines über einen Zeitraum von vier Jahren konzipierten Festivalschwerpunkts zum aktuellen urbanen Kino aus Afrika. So werden in den Folgejahren die Themenkomplexe „Youth & Youth Cultures“ (2021), „Migration und Diaspora“ (2022) sowie „Future & Utopias“ (2023) in den Fokus gerückt.

Das diesjährige Festival eröffnet mit der Produktion THIS IS NOT A BURIAL, IT’S A RESURRECTION (Lesotho / Italien / Südafrika 2019 I 17.11.) des lesothischen Regisseurs Lemohang Jeremiah Mosese. Nachdem die alleinstehende 80-jährige Mantoa erfahren hat, dass ihr letzter noch lebender Sohn bei einem Minenunglück im benachbarten Südafrika ums Leben gekommen ist, hat sie nur noch einen Wunsch – sie möchte sterben und gemeinsam mit ihrem Sohn begraben werden. Doch die Pläne für ihr friedliches Ableben werden durchkreuzt, als sie von einem Dammprojekt erfährt, das ihr Dorf und den Friedhof unter einem Stausee begraben soll. Mantoa beschließt, das spirituelle Erbe ihrer Gemeinde zu verteidigen… Das bildgewaltige Drama wurde unter anderem beim Sundance Festival mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet.

In NARDJES A. (Algerien / Frankreich / Deutschland / Brasilien / Katar 2020 I 18.11.) begleitet der brasilianisch-algerische Filmemacher Karim Aïnouz die Aktivistin Nardjes über einen Zeitraum von 24 Stunden am Internationalen Frauentag, dem 8. März 2019 in Algier. Mit dem Smartphone gefilmt, gelingt Aïnouz ein mitreißendes filmisches Dokument der sogenannten „Revolution of Smile“.

THE GHOST AND THE HOUSE OF TRUTH (Nigeria 2019 I 18.11.) spielt in den düstersten Ecken der nigerianischen Metropole Lagos. Bola Ogun ist eine engagierte Beraterin, die Versöhnungssitzungen zwischen Sträflingen und den Opfern ihrer Verbrechen ermöglicht. Ihr Glaube an Vergebung wird auf eine schwere Probe gestellt, als ihre Tochter Nike nicht von der Schule nach Hause zurückkehrt. Die schwangere Kommissarin Folashade „Stainless“ Adetola übernimmt die Ermittlungen. Die Spuren führen in das pädokriminelle Milieu von Lagos…

In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung präsentiert AFRIKAMERA am Festivaldonnerstag (19.11.) ein Sonderprogramm zur aktuellen politischen Situation in Äthiopien. Der autobiographische Dokumentarfilm FINDING SALLY (Äthiopien / Kanada 2020) der kanadisch-äthiopischen Regisseurin Tamara Dawit erzählt die Geschichte einer 23-jährigen Frau aus einer Oberschichtsfamilie und ihr rätselhaftes Verschwinden nach ihrem Eintritt in die Äthiopische Revolutionäre Volkspartei.
Im Anschluss an das Screening diskutieren die Regisseurin Tamara Dawit, der Menschenrechtsexperte Fisseha Tekle (Amnesty International Ethiopia) und Ulf Terlinden (Heinrich-Böll-Stiftung Kenia) über den Film, seine Entstehungsgeschichte und die politischen Ereignisse in Äthiopien mit besonderem Blick auf die dortige Menschenrechtslage. Die Veranstaltung findet online unter calendar.boell.de/de/event/finding-sally statt.

Zum Auftakt des Festivalfreitag präsentiert AFRIKAMERA den Launch des vom Humboldt Forum, Berlin initiierten Pilotprojekts CINEMA SPACES NETWORK (20.11.)
Ausgehend von der Frage, was Kino im 21. Jahrhundert bedeuten kann,
werden fünf afrikanische Filmkollektive eingeladen, sich in einem offenen Diskurs zu ihren Erfahrungen bei der Erforschung von Märkten und Bedarfsermittlung, Filmpräsentationsformen und Erschließung neuer
Zuschauersegmente auszutauschen.
Die Präsentation erfolgt online auf Zoom und wird auf Facebook von AFRIKAMERA gestreamt. Eine aktive Teilnahme erfordert eine Voranmeldung unter zoom@afrikamera.de.

Im Anschluss präsentiert das Festival die Dokumentation FAHAVALO, MADAGASCAR 1947 (Madagaskar / Frankreich / Belgien / Kap Verde / Katar 2018 I 20.11.) der französisch-madagassischen Regisseurin Marie-Clémence Andriamonta-Paes. Sie zeichnet mit Hilfe von Archivmaterial und Zeitzeugenberichten die Hintergründe des sogenannten „Madagaskar-Aufstands“ (Insurrection malgache) gegen die französische Kolonialbesatzung nach. Der Guerillakampf der lokalen „Fahavalo“ („Feinde Frankreichs“), die nur mit Speeren und Talismanen bewaffnet gegen die französischen Besatzer kämpften, konnte erst im Dezember 1948 niedergeschlagen werden. Der Aufstand bildet bis heute ein zentrales Ereignis im kollektiven Gedächtnis Madagaskars, das in diesem Jahr den 60. Jahrestag seiner Unabhängigkeit begeht.

AIR CONDITIONER (Angola 2020 I 20.11.), der erste abendfüllende Spielfilm des angolanischen Regisseurs und Produzenten Mário Bastos a.k.a. Fradique, ist ein surrealer Trip durch die angolanische Metropole Luanda. Ohne erkennbaren Grund fallen die an den Fassaden befestigten Klimaanlagen massenhaft aus ihren Verankerungen und erschlagen Menschen auf offener Straße. Die Regierung ist ratlos. Der Security Guard Matacedo macht sich auf Geheiß seines Bosses auf den Weg, um dessen Klimaanlage reparieren zu lassen. Unterwegs trifft er auf das Hausmädchen Zezinha und landet in einem Elektrogeschäft, das von einem enigmatischen Mann namens Mr. Mino geführt wird…

Der Festivalsamstag eröffnet mit einer Reihe von Kurzscreenings & einer darauf aufbauenden Diskursveranstaltung. In Zusammenarbeit mit Weltfilme e.V. diskutieren Filmschaffende und Festivalleiter*innen Fragestellungen zum Thema KUNST UND KULTUR IN ZEITEN VON CORONA – FILMSCHAFFEN IN AFRIKA WÄHREND DER PANDEMIE. Grundlage für die Diskussion bieten die Beiträge von fünf afrikanischen Filmschaffenden und Festivalleiter*innen aus unterschiedlichen Ländern, die in Corona-Statements ihre derzeitige Situation beschreiben. Junge Filmschaffende aus den afrikanischen Ländern, die sich in Medienprojekten von Weltfilme e.V. vor Ort weiterbilden können, haben wiederum ihre Sicht auf die Pandemie in aktuellen Kurzfilmen verarbeitet. Die Diskussionsveranstaltung findet online auf Zoom statt & wird live auf Facebook gestreamt. Für eine aktive Teilnahme an der Diskussion auf Zoom ist eine Anmeldung unter zoom@afrikamera.de erforderlich.

Mit dem Programm REVOLUTIONARY SHORTS präsentiert AFRIKAMERA eine Auswahl herausragender aktueller Kurzfilme aus Afrika zum diesjährigen Festivalschwerpunkt, darunter INVISIBLES (KAUNAPAWA) von Joel Haikali (Namibia 2019 I 21.11.), ein rauschhafter Roadmovie, in dem sich ein Paar auf eine Reise durch das namibische Outback macht, um über sich selbst und seinen Platz in der Post-Apartheid-Gesellschaft zu reflektieren.

Der ethnologische Dokuwestern DAYS OF CANNIBALISM (Frankreich / Niederlande / Südafrika 2020 I 21.11.) von Teboho Edkins spielt in Lesotho im Distrikt Thaba-Tseka. Die Globalisierung in Gestalt von chinesischen Wirtschaftsmigranten ist mittlerweile auch in das raue Hinterland der Enklave in der Republik Südafrika vorgedrungen und fordert traditionelle Wertesysteme heraus. Edkins porträtiert dabei die entstandenen Parallelgesellschaften – chinesische Händler auf der einen Seite, die Basotho, traditionelle Viehzüchter, auf der anderen Seite, ohne in simplen Dualismus zu verfallen. Ihm gelingt so eine eindrückliche Studie über gesellschaftliche Machtgefälle und latente Gewalt.

Nach einem Volksaufstand im Oktober 2014 verpflichtete sich Burkina Faso zu einer historischen Abstimmung: dem ersten Regierungswechsel durch demokratische Wahlen. Die Dokumentation APRÈS TA RÉVOLTE, TON VOTE! (AFTER YOUR REVOLT, YOUR VOTE (Burkina Faso / Frankreich 2019 I 21.11.) des burkinischen Regisseurs Kiswendsida Parfait Kaboré begleitet die Bewegung „Le Balai Citoyen“ beim Aufbau eines neuen politischen Systems.

Der politische Aktivist Boniface „Softie“ Mwangi steht im Zentrum des Dokumentarfilms SOFTIE (Kenia 2020 I 21.11.) unter Regie von Sam Soko. Nach langem Kampf als politischer Aktivist und Fotograf gegen die Ungerechtigkeiten in seiner Heimat Kenia beschließt er 2017 bei einer regionalen Wahl in Nairobi für das Parlament zu kandidieren. Der Film begleitet Softie bei den Versuchen, eine saubere Kampagne gegen seine korrupten Gegner zu führen. Dabei gerät er samt seiner Familie immer stärker unter Druck…

Der Festivalsonntag eröffnet mit einem Klassiker des 2019 verstorbenen französisch-mauretanischen Filmemachers Med Hondo. Inspiriert vom gleichnamigen Roman des nigrischen Schriftstellers Abdoulaye Mamani zeigt der epische Historienfilm SARRAOUNIA (Burkina Faso / Frankreich 1986 I 22.11.) den Kampf von Sarraounia, der sagenumwobenen Königin der Azna, gegen eine koloniale Terrormission Frankreichs Ende des 19.Jahrhunderts als Reenactment.

In Kooperation mit dem FESTIVAL CINÉMAS D’AFRIQUE LAUSANNE präsentiert AFRIKAMERA mit dem Programm BEST OF AFRICAN SHORTS (22.11.) eine Auswahl herausragender aktueller Kurzfilme, darunter der auf dem Urban Fantasy-Roman von Charlie Human basierende Konzeptfilm APOCALYPSE NOW NOW (Südafrika / Kanada 2017) von Michael Matthews, der den 16-jährigen Baxter auf eine wahnwitzige Reise durch die fantastische Unterwelt von Kapstadt schickt.

In EGYPT´S MODERN PHARAOHS (Ägypten / Südafrika / Frankreich 2015 I 22.11.) zeichnet die französisch-ägyptische Regisseurin Jihan El-Tahri die politische Entwicklung ihres Heimatlandes Ägypten seit 1952 nach. Als Ergebnis mehrjähriger Archivarbeit widmet El-Tahri ihren Film den drei zentralen Figuren ägyptischer Politik: Gamal Abdel Nasser, Anwar As-Sadat und Hosni Mubarak und erklärt, warum die Weichenstellungen der aufeinanderfolgenden Machtregime für eine gefestigte Unabhängigkeit in der Revolution 2011 auf dem Tahir-Platz mündeten.

Das Festival schließt mit POPPIE NONGENA (Südafrika 2019 I 22.11.), einer Verfilmung des Romans der südafrikanischen Schriftstellerin Elsa Joubert von Christiaan Olwagen. Kapstadt zur Zeit der Apartheid, Mitte der 70er-Jahre. Poppie Nongena arbeitet als Haushälterin für eine reiche weiße Familie. Als ihr Mann seinen Job verliert, greift ein Apartheidgesetz zur Ausgrenzung der schwarzen Mehrheitsbevölkerung: Poppie gilt nun als Illegale in ihrem eigenen Land und soll mit ihren Kindern in das Homeland ihres Mannes im Norden Südafrikas zwangsumgesiedelt werden. Als zeitgleich 1976 der Schüleraufstand in Soweto gegen das Regime losbricht, muss Poppie nicht nur um ihr eigenes Leben, sondern auch um das ihres Sohnes bangen…

Coronabedingt wird das Programm von AFRIKAMERA 2020 komplett online präsentiert. Bei ausgewählten Filmen wird es im Anschluss an die Filmvorführungen Q&As mit den Filmemacher*innen via Zoom geben.

Während des Festivalzeitraums ist online unter www.afrikamera.de die Online-Installation CHINAFRIKA.MOBILE zu sehen. Seit 2013 recherchieren der Kurator und Urbanist Jochen Becker und der Filmemacher und Regisseur Daniel Kötter zu den kulturellen Effekten der ökonomischen und politischen Beziehungen zwischen China und dem afrikanischen Kontinent. Der Dokumentarfilm von Daniel Kötter verfolgt den Lebenszyklus eines Mobiltelefons, von der „Geburt“ in den Minen im Kongo über die Herstellung in chinesischen Fabriken bis hin zur Nutzung und zu seinem „Tod“ auf den Märkten und Recycling-Deponien in Nigeria.
Gefilmt wurde von Minenarbeiter*innen, Fabrikangestellten, Händler*innen und Elektroschrott-Sammler*innen an den Originalschauplätzen im Kongo, in China und Nigeria.

Online begleitet wird die Installation von einem Artist Talk mit dem Filmemacher und Juana Awad, Kuratorin/Kulturwissenschaftlerin


AFRIKAMERA 2020: Urban Africa, Urban Movies: Politics & Revolution wird gefördert von: Spartenoffene Förderung für Festivals und Reihen (vierjährig) der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Deutsche Afrika Stiftung, Heinrich-Böll-Stiftung.
In Partnerschaft mit dem Institut Français.
Die Installation „Chinafrika.mobile“ wird gefördert von der Stiftung Nord-Süd-Brücken mit finanzieller Unterstützung des BMZ.

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AFRIKAMERA 2020
Urban Africa, Urban Movies: Politics & Revolution

Online Edition

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The societies of Africa are in a state of change. In North Africa, as in various sub-Saharan metropolises, civil society-based protest movements have sprung up to protest against the political circumstances in their countries.

Movements such as the „Revolution of Smile“ in Algiers, „Y en a marre“ in Dakar / Senegal, „Balai citoyen“ in Ouagadougou / Burkina Faso, the „Lucha“ in Kinshasa / Democratic Republic of Congo, or the current protests in Nigeria – the protest movements against corrupt and authoritarian regimes are largely supported by artists.

Musicians, comedians, dramaturgists, poets, poets, video artists and directors use artistic forms of expression to show their civic engagement and to change societies. Hand in hand with the urban youth of the cities, they are carriers of social change and an essential motor for increasing resistance against corrupt and authoritarian regimes. The urban, digital cinema of independent African filmmakers in particular plays an important role as a social seismograph.

AFRIKAMERA 2020: Urban Africa, Urban Movies: Politics & Revolution presents a selection of current and historical feature films and documentaries on social upheaval and colonial reappraisal on the continent on the occasion of the 60th anniversary of the independence of numerous African states. The program also marks the beginning of a four-year festival focus on contemporary urban cinema from Africa. In the following years, the thematic complexes „Youth & Youth Cultures“ (2021), „Migration and Diaspora“ (2022) and „Future & Utopias“ (2023) will be brought into focus.

This year’s festival opens with the production THIS IS NOT A BURIAL, IT’S A RESURRECTION (Lesotho / Italy / South Africa 2019 I 17.11. ) by the director Lemohang Jeremiah Mosese from Lesotho. After the single 80-year-old Mantoa has learned that her last surviving son died in a mine accident in neighboring South Africa, she has only one wish left – to die and be buried together with her son. But plans for her peaceful demise are thwarted when she learns of a dam project that will bury her village and cemetery under a reservoir. Mantoa decides to defend the spiritual heritage of her community… The visually stunning drama was awarded the Special Jury Prize at the Sundance Festival, among other events. 

In NARDJES A. (Algeria / France / Germany / Brazil / Qatar 2020 I 18.11.) the Brazilian-Algerian filmmaker Karim Aïnouz accompanies the activist Nardjes over a period of 24 hours on International Women’s Day, March 8, 2019 in Algiers. Filmed with a smartphone, Aïnouz creates a stirring cinematic document of the so-called „Revolution of Smile“.

THE GHOST AND THE HOUSE OF TRUTH (Nigeria 2019 I 18.11.) takes place in the darkest corners of the Nigerian metropolis Lagos. Bola Ogun is a dedicated consultant who facilitates reconciliation sessions between convicts and the victims of their crimes. Her belief in forgiveness is put to the test when her daughter Nike does not return home from school. The pregnant Commissioner Folashade „Stainless“ Adetola takes over the investigation. The traces lead into the pedocriminal milieu of Lagos…

In cooperation with the Heinrich-Böll-Foundation AFRIKAMERA presents a special program on the current political situation in Ethiopia on Thursday (19.11.). The autobiographical documentary FINDING SALLY (Ethiopia / Canada 2020) by Canadian-Ethiopian director Tamara Dawit tells the story of a 23-year-old woman from an upper class family and her mysterious disappearance after joining the Ethiopian Revolutionary People’s Party.

Following the screening, director Tamara Dawit, human rights expert Fisseha Tekle (Amnesty International Ethiopia) and Ulf Terlinden (Heinrich Böll Foundation Kenya) will discuss the film, its genesis and the political events in Ethiopia with a special focus on the human rights situation there. The event will take place online at calendar.boell.de/en/event/finding-sally.    

To kick off the festival Friday, AFRIKAMERA will present the launch of the CINEMA SPACES NETWORK pilot project initiated by the Humboldt Forum (20.11.)

Starting from the question what cinema can mean in the 21st century, five African film collectives are invited to exchange their experiences in researching markets and needs assessment, forms of film presentation and the development of new audience segments in an open discourse.

The presentation will be online on Zoom and streamed on Facebook by AFRIKAMERA. Active participation requires a pre-registration at zoom@afrikamera.de.

The festival will then present the documentary FAHAVALO, MADAGASCAR 1947 (Madagascar / France / Belgium / Cape Verde / Qatar 2018 I 20.11.) by the French-Madagascan director Marie-Clémence Andriamonta-Paes. Using archive material and eyewitness accounts, she traces the background of the so-called „Madagascar uprising“ (Insurrection malgache) against the French colonial occupation. The guerilla fight of the local „Fahavalo“ („enemies of France“), who fought against the French occupiers armed only with spears and talismans, could only be put down in December 1948. To this day, the uprising remains a central event in Madagascar’s collective memory, celebrating the 60th anniversary of its independence this year.

AIR CONDITIONER (Angola 2020 I 20.11.), the first feature-length film by Angolan director and producer Mário Bastos a.k.a. Fradique, is a surreal trip through the Angolan metropolis of Luanda. For no apparent reason, the air conditioners attached to the facades fall out of their anchors en masse, killing people in the open street. The government is at a loss. Matacedo, a security guard, sets off at his boss’s behest to have his air conditioning system repaired. On the way he meets the maid Zezinha and ends up in an electrical store run by an enigmatic man named Mr. Mino.

The festival Saturday opens with a series of short screenings & a discourse event based on them. In cooperation with Weltfilme e.V., filmmakers and festival directors will discuss questions about ART AND CULTURE IN TIMES OF CORONA – FILM-MAKING IN AFRICA DURING THE PANDEMIC. The discussion is based on the contributions of five African filmmakers and festival directors from different countries, who describe their current situation in Corona statements. Young filmmakers from the African countries, who are able to further their education in media projects of Weltfilme e.V. on site, have in turn processed their view of the pandemic in current short films. The discussion takes place online at Zoom & is streamed live on Facebook. For active participation in the discussion on Zoom, registration at zoom@afrikamera.de is required.

With the program REVOLUTIONARY SHORTS AFRIKAMERA presents a selection of outstanding current short films from Africa for this year’s festival focus, including INVISIBLES (KAUNAPAWA) by Joel Haikali (Namibia 2019 I 21.11.), an ecstatic road movie in which a couple embarks on a journey through the Namibian outback to reflect on themselves and their place in post-apartheid society.

The ethnological documentary DAYS OF CANNIBALISM (France / Netherlands / South Africa 2020 I 21.11.) by Teboho Edkins is set in Lesotho in the district of Thaba-Tseka. Globalization in the form of Chinese economic migrants has meanwhile penetrated into the harsh hinterland of the enclave in the Republic of South Africa and challenges traditional value systems. Edkins thereby portrays the parallel societies that have emerged – Chinese traders on the one hand, the Basotho, traditional cattle breeders, on the other, without falling into simple dualism. He thus succeeds in an impressive study of social power differentials and latent violence.

After a popular uprising in October 2014, Burkina Faso committed itself to a historic vote: The first change of government through democratic elections. The documentary APRÈS TA RÉVOLTE, TON VOTE! (AFTER YOUR REVOLT, YOUR VOTE (Burkina Faso / France 2019 I 21.11.) by the Burkinabe director Kiswendsida Parfait Kaboré accompanies the movement „Le Balai Citoyen“ in the construction of a new political system.

The political activist Boniface „Softie“ Mwangi is at the center of the documentary film SOFTIE (Kenya 2020 I 21.11.) directed by Sam Soko . After a long struggle as a political activist and photographer against the injustices in his native Kenya, he decides to run for parliament in a regional election in Nairobi in 2017. The film accompanies Softie in his attempts to lead a clean campaign against his corrupt opponents. In the process he and his family come under increasing pressure…

The festival opens on Sunday with a classic by the French-Mauritanian filmmaker Med Hondo, who died in 2019. Inspired by the novel of the same name by the Nigerian writer Abdoulaye Mamani, the epic history film SARRAOUNIA (Burkina Faso / France 1986 I 22.11.) shows the battle of Sarraounia, the legendary Queen of the Azna against a colonial terror mission of France at the end of the 19th century as a reenactment.

In cooperation with the FESTIVAL CINÉMAS D’AFRIQUE LAUSANNE, AFRIKAMERA presents with the program BEST OF AFRICAN SHORTS (22.11.) a selection of outstanding current short films, including the concept film APOCALYPSE NOW NOW (South Africa / Canada 2017) by Michael Matthews, based on the urban fantasy novel by Charlie Human, which sends the 16-year-old Baxter on an insane journey through the fantastic underworld of Cape Town.

In EGYPT’S MODERN PHARAOHS (Egypt / South Africa / France 2015 I 22.11.) the French-Egyptian director Jihan El-Tahri traces the political development of her home country Egypt since 1952. As a result of several years of archive work, El-Tahri dedicates her film to the three central figures of Egyptian politics: Gamal Abdel Nasser, Anwar As-Sadat and Hosni Mubarak, and explains why the course set by successive power regimes for consolidated independence culminated in the 2011 revolution in Tahir Square. 

The festival closes with POPPIE NONGENA (South Africa 2019 I 22.11.), a film adaptation of the novel by South African writer Elsa Joubert by Christiaan Olwagen. Cape Town at the time of apartheid, mid-1970s. Poppie Nongena works as a housekeeper for a rich white family. When her husband loses his job, an apartheid law takes effect to exclude the black majority population: Poppie is now considered an illegal in her own country and is to be forcibly resettled with her children into her husband’s homeland in northern South Africa. At the same time, when the student uprising in Soweto against the regime broke out in 1976, Poppie had to fear not only for her own life, but also for that of her son …

Due to Covid-19 the program of AFRIKAMERA 2020 will be presented online, on www.afrikamera.de. For selected films there will also be Q&As with the filmmakers via Zoom after the screenings.

During the festival, the online-installation CHINAFRIKA.MOBILE can be viewed online at www.afrikamera.de. Since 2013, curator and urbanist Jochen Becker and filmmaker and director Daniel Kötter have been researching the cultural effects of economic and political relations between China and the African continent. A documentary film by Daniel Kötter traces the life cycle of a cell phone, from its „birth“ in the mines of the Congo to its production in Chinese factories, to its use and „death“ in the markets and recycling dumps in Nigeria.

Filmed by mine workers, factory workers, dealers and electro-waste collectors at the original sites in Congo, China and Nigeria.

The installation is accompanied online by an artist talk with the filmmaker and Juana Awad, curator/cultural scientist.

 

AFRIKAMERA 2020: Urban Africa, Urban Movies: Politics & Revolution is supported by:

Open-section funding for festivals and series (four years) of the Senate Department for Culture and Europe, German Africa Foundation, Heinrich Böll Foundation. In partnership with the Institut Français. The installation „Chinafrika.mobile“ is supported by the Stiftung Nord-Süd-Brücken with financial assistance from the BMZ.

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